Kleine kulinarische Reflektion

Wir leben nicht, um zu essen; wir essen, um zu leben. (Sokrates)

Diese Weisheit nach Sokrates hat etwas wahres dran – man sollte sein Dasein wirklich nicht über Essen alleine definieren, von Mahlzeit zu Mahlzeit leben und im Sonntagsbraten den Höhepunkt der ganzen Woche sehen. Aber – und das gilt auch für unsere Exkursion, die ganz sicher nicht im Zeichen der nicaraguanischen Küche stand – gutes Essen erhält nicht nur die Körperfunktionen aufrecht, sondern tut auch der Seele gut, entspannt den Geist und motiviert für anstehende Aufgaben.
Die traditionelle Küche Nicaraguas scheint aus vier Komponenten zu bestehen: Reis, Bohnen, Bananen und Pollo.
Mit Reis und Bohnen wurden wir gleich beim ersten Frühstück in Managua konfrontiert – Gallo Pinto hat allerdings nicht bei jedem Exkursionsteilnehmer Begeisterungsstürme ausgelöst und den Wunsch nach einem frischen Frühstückssemmerl aufkommen lassen, welches in den kommenden zehn Tagen erst mal ad acta gelegt werden musste.
Bananen hingegen isst man hier in allen Variationen – frisch, gebraten, frittiert als Tostones, als Pommes, in allen möglichen Fruchtshakes ….
Der ‘Allrounder’ wird an allen möglichen Ecken und Enden verkauft, große, kleine …jeder Markt ohne Bananen wäre kein nicaraguanischer Markt!
Apropos Fruchtshakes: Die Smoothiekultur scheint in Nicaragua um einiges ausgereifter als bei uns! Jede Bar wartet mit tropischen Fruchtmischkreationen auf, meist serviert in so großen Gläsern, dass es einem das eine oder andere Mal fast schwerfällt, es auszutrinken 😉
Besonders lecker waren die Shakes in der Strandbar am Pazifikstrand, die nach def Vulkantour auf den Cerro Negro für die wohlverdiente Erfrischung sorgten!
Wir während der Reise hatten die Ehre, auf traditionell zubereitetes nicaraguanisches Essen eingeladen zu werden – in San Miguelito, am Rio San Juan und beim Besuch der Zuckerrohrplantage. Das war ziemlich freundlich und abgesehen davon, dass es dreimal Reis mit Pollo gab (na gut, einmal hatte man dir Option auf Rind und einmal entschied der Zufall darüber, einigen statt Pollo Fisch zu servieren), auch recht lecker 🙂
Weil gerade von Fisch die Rede war – in San Carlos ging das Gerücht um, es wären Piranhas verspeist worden 😀
Dort wurde nämlich ein Riesenfisch serviert, der durch seine spitzen Zähne fast ein bisschen gefährlich aussah – aber natürlich war es ‘nur’ ein Fisch aus dem Fluss, kein Piranha 😉 aber er war trotzdem ziemlich lecker!
Natürlich gab es auch sonst immer wieder Fisch in den Restaurants, aber richtig frisch ist er sicher nur am Fluss oder am Meer.
Restaurantbesuche können hier zum zeitlichen Verhängnis werden – die Nicas haben es nicht so eilig und es kann schon sein, dass man  mal eine Stunde warten muss, bis das Essen nach dem Bestellen den Weg aus der Küche zum Tisch findet … so geschehen an bereits erwähnter Strandbar (dreimal Tacos vegetarianos 😀 … bei uns würde man ungeduldig werden, hier ist das normal) und auch in anderen Restaurants ist Geduld gefragt. Wer diese nicht hat, muss wohl auf Fast Food ausweichen. McDonald’s und Co gibt es schließlich auch hier, aber der Geheimtipp in Leon ist sicher der Burgerstand um die Ecke. Vor diesem Hamburguesa kann so manches Burgerlokal und Fast Foodbude ihren Hut ziehen, die Fleisch-Salat-Saucen-Kombo ist absolut stimmig und besticht durch ihr herausragendes Preis-Leistungsverhältnis (2$!).
Ansonsten sollte man den Einheimischen-Ständen am Abend einen Besuch abstatten,  die Fleisch nach Wahl frisch grillen und mit Beilagen in Bananenblättern verpacken oder mittags in einen Comedor gehen. So fix bekommt man sein Essen in keinem Restaurant!
Alles in allem bleibt noch zu sagen, dass das Essen hier leider nicht jedem immer so gut bekommen ist, und so die Stimmung bei manchen eher getrübt als gehoben hatte, und wenn es auch noch so gut war.

Wenn hier ein wichtiges kulinarisches Highlight vergesen wurde – Ergänzungen sind gerne willkommen 😉 Alexandra Bründl, Christina Putz, Marie Goltermann

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