Von einer anderen Welt – Miskito und Garifuna

Eine Welt ohne Autos, ohne Straßen, ohne Computer. Eine Welt ohne fließendes Wasser, ohne WLAN, ohne Waschmaschinen. Eine Welt in der die Menschen in einfachen Holzhütten leben und über offenem Feuer kochen. Eine Welt in der Schildkröten auf dem Rücken liegen und freilaufende Kühe im Garten sind.

Oder anders gesagt: eine komplett andere Welt die wir hier kennenlernen. Wir sind in Orinoco und Kakapilar, zwei Orten in der südlichen Autonomieregion RAAS, wo die indigenen Völker Miskito und Garifuna leben.

Voller Spannung stachen wir am Mittwoch in der Früh mit unserem kleinen aber feinen Boot in die hohe See. Nach unserem ersten (für manche auch etwas schockierenden) Kontakt mit den Rama am Vortag waren wir alle gespannt und neugierig was uns bei den Miskitos und Garifuna erwarten wird.

 Erste Station – Kakapillar

Die Miskitos sind die größte Gruppe der sieben indigenen Völker in Nicaragua und zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie ihre indigene Identität relativ gut bewahrt haben. So haben sie ihre eigene Sprache (Miskitu) zu der auch eine eigene Schriftsprache existiert und viele indigene Traditionen bis heute erhalten. Unser Guide Wilbert erklärte uns gleich zu Beginn einiges über die Geschichte der Miskitos, die stark von den Engländern geprägt wurde. In Zeiten der Kolonialisierung wurden die Miskitos von den Engländern mit Waffen versorgt, um gegen den Einfluss der Spanier, die sich an Pazifikküste Nicaraguas angesiedelt hatten, gewappnet zu sein. Der Name Miskito kommt demnach anscheinend von der Waffe Muskete.

Traditionell leben die meisten Menschen hier vom Fischfang und von der Landwirtschaft. Was uns auf der Insel sofort ins Auge stach war, dass die Leute zwar sehr einfach in rustikalen Holzhütten ohne fließendem Wasser hausen, aber im Kontrast dazu viele Häuschen bereits mit Satellitenschüsseln ausgestattet sind. Generell haben wir festgestellt, dass die Miskito zwar auch sehr einfach wohnen, im Vergleich zu den Rama aber technisch weiter fortgeschritten sind und nicht ganz so abgeschieden leben.

Kulturschock Nummer 2?

Wie bereits erwähnt, lebt ein wesentlicher Teil der Bevölkerung vom Fischfang. Dies zieht auch gesetzliche Besonderheiten mit sich. Für die indigenen Völker ist zum Beispiel der Fang von Meeresschildkröten erlaubt, obwohl diese eigentlich unter strengem Artenschutz stehen, da sie vom Aussterben bedroht sind. Auf Katapillar haben wir aus nächster Nähe mitangesehen, wie eine Schildkröte (Gewicht ca. 200 kg?) qualvoll auf den Tod wartete. Obwohl die Schildkröte 4 Tage davor gefangen wurde, war sie immer noch (mehr oder weniger) am Leben. Sie wurde rücklings auf dem Boden gelagert, Hände und Füße durchbohrt und mit einem Seil zusammengebunden. Wilbert erklärte uns, dass immer gewartet wird bis das Fleisch im Dorf knapp wird, bevor man die Schildkröte heranzieht. Das kann Tage dauern oder Wochen.

Schildkrötenfleisch ist auch in Restaurants zu finden, da es als Delikatesse gilt. Kontrollen woher das Fleisch kommt finden so gut wie nicht statt. Nicht nur bei den Einheimischen, sondern auch bei den europäischen Urlaubern ist Schildkrötenfleisch beliebt, ich denke ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass die Touristen im Ausland fern von der Heimat verstärkt das Bedürfnis haben, etwas Neues (Verbotenes) auszuprobieren und sich nicht weiter Gedanken machen.

Es geht nicht darum, das Fangen von Meeresschildkröten mit ausgestrecktem Zeigefinger vorschnell zu verurteilen. Es geht aber auch nicht darum es schönzureden. Etwas nachdenklich verlassen wir Katapillar und starten mit dem Boot Richtung Orinoco.

 Zweite Station – Orinoco

Auf Orinoco angekommen wurden wir von den Garifuna sehr herzlich begrüßt. Nach einer köstlichen und nahrhaften Fischsuppe tanzten wir die Nachmittagsmüdigkeit mit einem traditionellen Garifunatanz zu rhythmischen Trommelklängen weg (die uns mehr an Afrika, als an Südamerika erinnerten), bevor wir uns aufmachten, um mehr über die Kultur zu erfahren. Genau wie die Miskitos leben die Garifuna ebenfalls entlang der Atlantikküste. Ursprünglich kamen sie aber als westafrikanische Sklaven hierher, die im 17. Jahrhundert vor der Insel St. Vincent Schiffbruch erlitten und von der Karibikregion aufgenommen wurden. Auch heute noch verfügen die Garifuna über eine eigene Sprache (Igñeri) und viele kulturelle Besonderheiten. Auf der Insel hatten wir außerdem die Möglichkeit, das traditionelle, knäckebrotartige Brot zu backen und bei der Destillation von typischem Schnaps zuzusehen. Allgemein ist mir vorgekommen, dass die Garifuna im Vergleich zu den Miskito und Rama am modernsten Leben. Auch der Tourismus ist hier am weitesten fortgeschritten, so gibt es hier sogar ein eigenes kleines Hotel und auch andere Touristen, die einem über den Weg laufen.

Dritte Station – Marshall Point

Unsere dritte Anlegestelle war Marshall Point, wo ebenfalls eine kleine Garinfuna-Community ansässig ist. Hier hatten wir noch die Möglichkeit in der Lagune schwimmen zu GEHEN, was eine ganz neue Bedeutung für uns bekam, denn das Wasser war mehr als seicht. Auch wenn man sich noch so weit von Strand entfernte wurde das Meer kaum tiefer als einen Meter. Also GINGEN wir noch kurz eine Runde Schwimmen, bevor wir Marshall-Point mit unserem Boot und vielen neuen Eindrücken von Nicaragua im Gepäck wieder Richtung Laguna de Perlas verließen.

Johanna Aigner

15.2.2015 WIR STECHEN IN SEE! Nächste Anlegestelle: Pearl Cays

Am 15.02. machten sich die 20 Seemänner und Seefrauen der Uni Salzburg auf den Weg nach Pearl Cays. Eine unserer Matrosinnen musste jedoch verweigern, da sie unter Unpässlichkeit litt, was zur Folge hatte, dass sie das Bett erst gar nicht verließ. Doch die See hatte nicht vor es uns leicht zu machen, jedoch furchtlos wie wir sind, trotzten wir ihr mit all unserer Stärke, frei nach dem Motto: „A smooth sea never made a skillfulled sailor!“ Auch wenn dies zur Folge hatte, dass uns in den folgenden Tage das Sitzen etwas schwer fiel. Am Weg zur Märcheninsel hatten wir natürlich noch einen kurzen Zwischenstopp beim Checkpoint. Drei stark bewaffnete Wächter kontrollierten uns nach bestem Gewissen. Man kann ja nie wissen… Da wir in unserem Reisegepäck nur etwas Flor de Cana und ein paar Tonas hatten, hatten wir zum Glück nichts zu befürchten und man gewährte uns die ruckelige Weiterfahrt. Da die See wohl immer noch etwas angefressen war, da wir ihr und ihren Wellen einfach weiter trotzten, beriet sie sich wohl mit ihrem Freund dem Wettergott, der uns dann erstmals viel Wind und Regen schickte. Jedoch wenige Zeit später erkannte auch der Wettergott was für eine grandiose Gruppe an StudentenInnen wir doch sind und er belohnte uns mit viiiiiiiiel Sonnenschein. Zu Mittag gab’s dann Fischsuppe, die naja eher nicht das appetitlichste Aussehen hatte, jedoch geschmacklich unverbesserlich war. Dazu genossen wir noch ein paar Wassermelonen und Bananen in der Sonnen, die das Inselfeeling dann noch komplett machten. Erholung nach unsrer ausreichenden Mahlzeit fanden wir dann am Strand in der feinen Karibiksonne, was, wie wir dann am Abend erkannten, nicht ganz ungestraft blieb. Übelkeit und Sonnenbrände waren die Folge. Die See, die uns unser Verhalten wohl echt richtig übel nahm, fing nun auch noch an sich in unsre Rückreisepläne zu pfuschen. Daraus resultierten Übernachtungspläne auf der Insel. Wir waren also für einen kurzen Moment gestrandet. Unser furchtloser Kapitän lies sich davon eher mäßig beeindrucken und wir stachen wieder in See. Auf der Heimreise statteten wir natürlich noch unseren alten Freunden vom Checkpoint einen Besuch ab. Vor lauter Wiedersehensfreude vergasen diese dann die Kontrolle, was aber kein Problem war, denn Freunden kann man eben trauen. Die Freundschaft zwischen uns und der See blieb jedoch aus und eine ganz tapfere Matrosin nutzte die Chance und kotzte sich mal so richtig aus! AHOI! Groß war die Freude als wir endlich im altgewohnten Lagunenwasser wieder ankamen (Lagunenwasser weil man nie so richtig sagen kann ob Meer oder Fluss, also einfach braunes Wasser). Alles in Allem ein anstrengender, erfolgreicher und zugleich erholsamer Tag mit wiederholungsbedarf!

Ahoi meine Freunde! Steffi F.

Good bye Maincoast and hello Big Corn Island

Nach drei Tagen in Pearl Lagoon machten wir uns gestern auf zu unserem letzten Ziel der Reise – den Corn Islands. Per Boot, Bus und Flugzeug erreichten wir Montag Nachmittag die grössere der beiden Inseln, auf der wir zwei Tage bleiben.

Türkisblaues Wasser wohin das Auge reicht

Bereits der Anflug auf das Eiland  zeigte uns die Insel von seiner schönsten Seite, türkisfarbenes Wasser, weißer Sandstrand und strahlender Sonnenschein. Mit dem Taxi ging es bei gefühlten 35 Grad oder mehr auf ins Hotel. Dort angekommen, erwartete uns eine Traumunterkunft direkt am Strand. Saubere Zimmer mit Abstellfläche und funktionierende Duschen und WCs.

Morgens halb 9 auf Big Corn Island

Zum Start in den Tag gab es erstmal ein reichhaltiges Frühstück, mit frisch gepressten Saft, Obstteller und Omelette oder Pancake. Nach Tagen mit Huevo ranchero y gallo pinto genau das Richtige. Gestärkt begrüßten wir danach Lester in unserer Gruppe. Der ehemalige Student des Klessheimer Kollegs für Tourismus erzählte uns von der Geschichte der Inseln. Von der Zeit der Kolonialisierung durch die Briten, der Sklaverei und Befreiung wie auch den Piraten die hier Unterschlupf fanden. Was kaum einer weiß, 99 Jahre lang, bis Anfang der 70er Jahre gehörten die Inseln zu den USA.

Radio für Jedermann und Jedefrau

Auf der Insel gibt es drei Radios. Zwei religös geprägte Stationen und das kommerziell betriebene La Islena. Gegründet am 4. Mai 2001 strahlt dieses Radio sieben Tage die Woche zwischen 7 Uhr morgens und 6 Uhr abends Programm aus. Zwei Personen führen abwechselnd in Englisch oder Spanisch durchs Programm. Dieses reicht von traditioneller Musik, über romantische Lieder bis zu aktuellen Hits Neben Anrufern die Grüße an jemanden schicken, einen Musikwunsch äußeren oder auch über Todesfälle informieren,  kann auch jeder und jede für eine Gebühr von 150/300 Cordoba eine halbe bis ganze Stunde Programm machen. Auch das Gesundheits- wie Bildungsministerium und andere Einrichtungen wie FADCANIC (Fundaciòn para la Autonomìa y el Desarollo de la Costa Atlàntica) – welche wir schon in Bluefields kennenlernten –  nutzen diesen Weg um die Menschen hier über ihre Fortschritte und aktuelle Themen zu informieren.
Die höchste Zuhörerquote verzeichnet das Radio, wie kann es auch anders sein, während eines Baseballspiels. Aktuelle Spielstände und der Verlauf des Spiels werden live an die Community weitergegeben. Go Corn Island go!

Carla Bernroider

Rama Cay – Mein erster Kulturschock

Mit den im Folgenden beschriebenen Eindrücken, welche uns auf unserem Zwischenstopp von Bluefields nach Laguna de Perlas erwarteten, hatte niemand von uns gerechnet… Ich selbst wusste nicht, wo wir anhalten werden und hätte niemals erwartet, dass wir an dieser Insel, welche mich schon beim Näherkommen positiv, sowie negativ ergriff, anlegen werden. Rama Cay – eine (auf Google Maps nicht eingezeichnete) Insel, deren Einwohner sich weitestgehend selbst versorgen und hauptsächlich vom Fischfang leben. Beim ersten Blick auf die Insel, noch aus dem Boot heraus, fielen mir zuerst die im Wasser stehenden Toiletten und Holzhütten auf, genauso, wie ich es aus Dokumentarfilmen solcher Inseln kenne. Es kam mir vor, als wären wir mit einer Zeitmaschine 200 Jahre in die Vergangenheit gereist.

Unsere erste Anlaufstation war die Kirche der Rama, in welcher uns der Pfarrer zuerst einen Überblick über die derzeitige, leider sehr bedauerliche Situation der Insel verschaffte: Die nicaraguanische Regierung plant grundsätzlich neben einer Vereinheitlichung der nicaraguanischen Bevölkerung und ihrer Lebensweisen und somit mehr oder weniger einer Auflösung der indigenen Völker auch mit der chinesischen Regierung zusammen den Bau eines Kanals etwas nördlich der Insel. Dieser würde jedoch eine Vielzahl an negativen Folgen, wie die Zerstörung der dort bestehenden Natur und eine große Umweltverschmutzung mit sich bringen, was natürlich den Rama widerstrebt. Doch auch die Tatsache, dass der Kanalbau in Planung ist, ohne dass die betroffenen Völker gefragt wurden, obwohl sie eigentlich Anspruch auf ihr Gebiet haben, ärgert die Bevölkerung der Insel. Die Regierung versucht kläglich, die Rama auf ihre Seite zu ziehen und friedlich zu stimmen, indem sie Bauarbeiter aus Managua nach Rama Cay schickt, um für die Bevölkerung dort Häuser zu bauen, die die Rama bewohnen können. Dieses scheinbare Entgegenkommen seitens der Regierung ist jedoch auch gefährlich, da durch die Betonhäuser beim Auftreten eines Hurrikans ein viel größerer Schaden entstehen würde als mit den Holzhäusern der Rama. Diesbezüglich äußerte sich der Pfarrer dadurch, dass diese durch Bauarbeiter Managuas gebauten Häuser sowieso nur kurzweilig bestehen werden, da sie nach der Zerstörung durch den nächsten Windsturm wieder ihre gewohnten Holzhäuser bauen werden.

Mit etwas feuchten Augen verließen wir die Kirche, um einen Rundgang quer durch die Insel zu machen. Während wir durch die engen, sandigen Wege spazierten, fielen mir ganz besonders die vielen Kinder auf, welche alle draußen in und mit der Natur spielten und lachten. Zwar waren die Kinder vermutlich auch aufgrund unserer Anwesenheit etwas aufgedrehter als sonst, jedoch kam mir ihre Freude sehr authentisch vor. Hin und wieder wurden wir von einigen Kindern sogar angeredet und sie haben sich bereit erklärt, Fotos mit uns zu machen. Andere hatten jedoch große Angst vor der Kamera und waren sehr scheu. Auch bemerkte ich bei den erwachsenen Einwohnern ähnliche Unterschiede: Einige von ihnen waren sehr freundlich und freuten sich daran, uns ihre Hütten zu zeigen – andere jedoch starrten uns nur mit grimmigen Gesichtern an und erinnerten uns wieder daran, dass wir „Eindringlinge“ sind. Insgesamt ging ich also mit sehr gemischten Gefühlen durch die Insel.

Beim Rundgang hatten wir in kleinen Gruppen die Möglichkeit, ein Stück weit in den Alltag der Rama einzutauchen, indem wir ihre Hütten besichtigten durften. Die meisten jüngeren Bewohner erfreuten sich daran, uns zu erklären, welche Zimmer wofür genutzt werden, wie man welche Speisen zubereitet, oder welches Familienmitglied welche Aufgabe trägt. Die Älteren kamen mir eher verängstigt vor, als wollten sie schnellstmöglich wieder ihre Ruhe haben… An einer Hütte kamen jedoch fast alle von uns vorbei und hatten die Ehre, gegen drei Córdobas ein einheimisches Gebäck zu kosten, welches ein dreieckiges Teigtäschchen gefüllt mit gewürzten Kokosnussraspeln darstellt und sich „Pica“ nennt. Uns allen hat dieses einfache Gebäck sehr gut geschmeckt.

Teilweise sah man auf der Insel einige Hütten, welche sich noch am Anfang des Baus befanden: Obwohl die Konstruktionen nur aus einigen tragenden Holzpfosten bestanden, sahen sie erstaunlich stabil aus. Die handwerklichen Tätigkeiten waren jedoch nicht nur im Bereich des Hüttenbaus beeindruckend: Die simplen Errichtungen der Kochstellen beispielsweise, oder allgemein die Verwendung fast ausschließlich natürlicher Ressourcen begeisterte mich sehr. Bei uns bräuchte man höchstwahrscheinlich langjährige Übung und Erfahrung, um auf einer solchen Insel zu überleben. Da jedoch seit einigen Jahren auch bei den Rama westliche Produkte angekommen sind, liegt bedauerlicherweise aufgrund des niedrigen Umweltbewusstseins bereits viel Plastikabfall herum.

Auch die vielen frei umherlaufenden Tiere waren auf Rama Cay (und auch im Laufe des weiteren Exkursionsverlaufes) besonders auffällig: Schweine, Hühner, Hunde, Kühe und Katzen waren so gut wie immer in unserem Blickfeld. Wie ich es empfunden habe, war leider ein großer Teil der Tiere, besonders die Hunde, krank und einige lagen sogar im Sterben.

Am Ende unseres Rundgangs versammelten sich die meisten von uns wieder am Steg. Auf eine kleine Gruppe jedoch mussten wir ca. noch eine halbe Stunde warten, da sie bei einer Familie gelandet war, welche sie so herzlich aufgenommen hatte, dass sie nicht mehr loskamen. Als auch die restlichen von uns zu uns an den Steg stoßen, erzählten sie uns begeistert von den Kindern, welche sich so extrem freuten, mit ihnen zu spielen und der Familie, die ihnen stolz ihre Lebensweise näherbringen wollte. Wir stiegen also wieder zurück in unser Boot und machten uns auf nach Laguna de Perlas.

Da nun bereits einige Tage nach unserem Ausflug auf Rama Cay vergangen sind, kann ich das Geschehene etwas objektiver einschätzen, als unmittelbar nach dem Besuch. Für mich war dieser Ausflug eindeutig ein „Kulturschock“, da ich nie zuvor ein solches größtenteils von Subsistenzwirtschaft lebendes Volk gesehen habe und mich das Einfache und Schlichte, an weit zurückliegende Jahrhunderte Erinnernde hochgradig ergriffen und fasziniert hat. Dieser Stopp stellte sich im Laufe der nächsten Tage als „Aufwärmphase“ für die Besichtigungen der anderen indigenen Völker dar und war für mich am prägendsten.

 

Andjelika Eissing-Patenova

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Auf nach Bluefields!

Um fünf Uhr morgens stand der Bus bereit zur Abfahrt von Granada nach Bluefields. Die StudentInnen allerdings nicht. Zwei Studentinnen meinten, dass dies viel zu früh zum Aufstehen sei und haben prompt verschlafen. Der Rest benötigte eine halbe Ewigkeit, um ihr Gepäck und sich selbst in den Bus zu verfrachten. Abfahrt also erst um halb sechs. Sieben Stunden im Bus und eine Bootsfahrt mit 21 verwundeten Hintern später, kam die gesamte Truppe müde und verwundet in Bluefields an. Da wir uns aber auf einer Exkursion befinden und uns unsere vier ECTS hart verdienen müssen, hieß es sofort weiter mit unserem Lehrprogramm. Eine Stadtführung durch Bluefields mit Besuch im Geschichtsmuseum der Stadt. In Granada freuten sich schon alle StudentInnen, dass es endlich in die Karibik mit schneeweißen Stränden und azurblauem Meer geht. Diese Vorstellung trifft auf Bluefields nicht ganz zu. Der Strand ist grau von all dem Müll, der herum liegt. Das Meer ist braun vom Fluss. Insgesamt sah das ganze eher einer Kläranlage gleich. Karibikfeeling kam bei keinem auf. Im Inneren der Stadt sieht das Ganze nicht anders aus. Es gibt nur einen einzigen Mülleimer in Bluefields und der ist überall.  Zerstörte Häuser, kaum richtige Straßen, mit noch weniger Verkehrsregeln (wer zuerst hupt fährt zuerst ist wahrscheinlich die einzig geltende), halb verhungerte streunende Hunde und immer wieder der ganze Müll machten uns klar, dass wir uns im zweitärmsten Land Zentralamerikas befinden.  Im Museum angekommen wurden wir von unserem neuen Guide Rudolfo, der mit seinen Dreadlocks immerhin ein bisschen an die Karibik erinnert, und einer Mitarbeiterin aus dem Museum begrüßt. Sie erzählte uns einiges über die Geschichte der Stadt, wie Gründung im Jahre 1600, und die indigenen Völker der Atlantikküste. Aufgrund ihres sehr starken karibischen Akzents (Kreol) konnte sie keiner so wirklich verstehen, weswegen Rudolfo ein paar Mal das Erzählen übernahm, was der Dame wohl nicht besonders gefiel. Hängen geblieben sind aber trotzdem ein paar Sachen. Zum Beispiel wurde Bluefields 1988 fast vollkommen von einem Tornado zerstört. Das Museum ist eines der wenigen Gebäude, das überstanden hat. Nachdem auf dem Rückweg unser dritte Welt Eindruck nochmal bestätigt worden ist, weil einer Studentin angeboten wurde, das Kind, das sie so süß fand, doch einfach mitzunehmen und zu behalten, kamen wir jetzt nicht mehr nur noch müde und mit schmerzenden Hintern, sondern auch noch ziemlich schockiert zurück ins Hostel. Trotzdem ging es dort aber gleich noch weiter (wir müssen uns doch die 4 ECTS verdienen). Michael von BSS (Bluefield Soundsystem) hielt uns einen Vortrag, sogar in richtigem amerikanischen Englisch, über die Arbeit von BSS. Was genau diese Organisation macht und warum wir alle so begeistert waren, dürft ihr im nächsten Eintrag erfahren, da ich nach diesem Tag doch ein wenig bereit für den wahrscheinlich besten Rum der Welt bin.

made by Christian 🙂

Radio zwischen See und Vulkan

Geisterstunde in Las Penitas. Ein halbnackter Dieb läuft um sein Leben. Bewaffnete Polizisten marschieren auf. Mädchen kauern am Boden, Tränen fließen. Menschen irren aufgeregt am Strand herum und buddeln im Sand. Die schwarzen Wellen des Pazifischen Ozeans rollen mit lautem Rauschen auf die Sandbänke. Streundene Hunde beginnen zu bellen und die Ortsbewohner lugen neugierig aus ihren Fenstern. Menschen fluchen. Verzweiflung macht sich breit, Zorn hängt in der Luft. Wanted: Mann in Unterhose.

 

Tausche Schnee gegen Sand

Die ersten Sommersprossen sprießen auf unseren Nasen, Gallo Pinto essen wir mittlerweile schon zum Frühstück und Flor de Cana fließt in unseren Adern: Wir sind also angekommen im lateinamerikanischen Nicaragua und haben auch die Lebensweisen schon so gut wie möglich verinnerlicht.

Aber immerhin sind wir auch schon eine ganze Woche in diesem wunderschönen Land. Sonne, Strand und Meer haben uns ein permantentes Lächeln auf unsere Gesichter gemalt, schöne Aussichten über die Dächer von Leon und Granada ließen unsere Reisenden-Herzen höher schlagen. Die noble Salzburger Blässe ist einem (noch) schüchternen braunen Teint gewichen. Anorak und Wollsocken wurden gegen Bikini und Flip Flops eingetauscht. Die Flucht vorm Winter ist vorerst prima gelungen!

Erlebt haben wir natürlich auch schon einiges. Die Tour startete offiziell mit einem Meet & Greet mit unseren nicaraguanischen Studienkollegen der UNAN in Leon. Reiseleiter Will zeigte uns außerdem die Hot Spots der Stadt, ließ uns den Geist der Sandinistischen Revolution spüren und führte uns auf das Dach der Basilica de la Asuncion , wo wir glaubten, im Himmel gelandet zu sein. Wir tanzten nachts zu den Liedern der  Revolution und schlürften Nica Libre beim Sonnenuntergang. Auch der Vulkan Cerro Negro, der eine Stunde entfernt Leon in Atem hält  (immerhin wäre er laut Will längst “überfällig”…), war vor uns nicht sicher. Mit Will kletterten wir über Vulkangestein bis zum Krater, um von dort auf einem Holzbrett herunterzurodeln. Am Abend gab’s dann eine gemütliche Strandparty in Las Penitas, welche allerdings eher ungemütlich endete. Zwei Handys, eine Geldtasche und eine Kamera mussten daran glauben, als sich ein betrunkener Kerl, nur mit Unterhose bekleidet, einen Spaß erlaubte. Und die Moral von der Geschicht: Sachen unbeaufsichtigt liegen lassn tut man nicht. Oder so. Aber die Hälfte der Dinge wurde wieder gefunden, die Tränen getrocknet und somit ging’s am nächsten Tag gleich heiter weiter.

 

“es libre, es pasion”

Nach einem Stopp bei den Entwicklungsprojekten “cetech” und “chica” stand dann Granada am Programm. Die 100.000 Einwohner große Stadt begeistert vor allem durch ihre Lage: Einerseits liegt sie nämlich am Fuße des Vulkans Mombacho und andereseits am Ufer des Lago de Nicaragua, dem größten Süßwasserreservoir Zentralamerikas. Hier angekommen führte uns unser erster Weg zum casa de los tres mundos. Schon beim Betreten fällt einem auf: Hier steht alles im Zeichen der Kunst. Die Wände sind mit großflächigen Gemälden geschmückt, seitlich kann man in bunte Ateliers spähen und im Innenhof hatten ein paar brave MusikschülerInnen ihre Lehreinheit auf Tuba, Klarinette und Co. Am hinteren Ende des Gebäudes kündigten dann ganz andere Klänge unseren next stop an: Das Team des Radio Volcan empfing uns mit offenen Armen und führte uns in die Kunst des nicaraguanischen Radiomachens ein. Und eines sei gesagt – die Mädls und Burschen hier stellen tagtäglich Großartiges auf die Beine. Von sieben in der Früh bis neun Uhr abends unterhalten sie Granada und Umgebung mit ihren abwechslungsreichen Programmen (alles live, wohlgemerkt!), wobei 102.9 “the frequence to be” ist. Von Techno bis zu romantischen Latino-Balladen ist hier alles dabei und sogar für die Nachrichten recherchieren die RedakteurInnen eigne Storys. Doch nicht nur das: Radio Volcan bildet auch JournalistInnen aus und macht dabei aus schüchternen NicaraguanerInnen mutige ReporterInnen mit starken Stimmen – und davon durften wir uns selbst überzeugen, als uns der Sportreporter eine beeindruckende und vor allem amüsante Kostprobe gönnte. Spätestens da kam klar und deutlich rüber, welche Leidenschaft hinter all dem steckt.

Und auch sonst ist  Radio Volcan sehr vorbildlich unterwegs. Regionale Künstler werden gefördert und mit dem Projekt “pencil & notebook” versorgt man arme Schulkinder mit den nötigen Schreibwaren für die Schule. Gegründet wurde die Radiostation übrigens von zwei Österreichern. Und auch das casa de los tres mundos, welches hier vor allem bei finanziellen Fragen eine große Rolle spielt, ist deutschsprachig gefärbt – immerhin ist hier der Chef ein Deutscher. Die “tres mundos”, also drei Welten, sind demnach Nicaragua, Deutschland und ein drittes gemeinsames Land, wo wir alle gleichberechtigt sind und es keine Rang-Unterschiede oder ähnliches gibt. Und dieses Land, in dem wir alle harmonisch miteinander leben, findet man eben hier im casa de los tres mundos. Außer dem genannten deutschen Herren gibt es jedoch niemanden, der dem Radio sagen kann, was es zu tun und lassen hat. Radio Vulcan ist nämlich ein freies Radio und darauf auch sehr stolz. “Es libre, es pasion”, flüsterte ein Reporter in der hinteren Reihe, als es zu diesem Thema kam. Sie sind somit auch unabhängig von diversen Vorstellungen der Regierung, was in Nicaragua ebenfalls eine entscheidende Rolle spielt.

Zum Abschluss waren wir dann sogar noch selbst auf Sendung und konnten den Bewohnern Granadas mit “Ein Prosit” den Tag versüßen.

Lauschen kann man den Programmen von Raduio Volcan übrigens weltweit, Internet sei Dank.

 

Mittlerweile haben wir Granada und den schier unendlichen Nicaragua See wieder hinter uns gelassen und machen uns im knallgelben “chicken bus” auf den Weg nach Bluefields. Mit dabei sind auch der bärtige Francesco von Loro Trips und seine Freundin Marianka aus Polen, die sich mit uns Mädls in den entlegensten Orten am Weg immer auf die Suche nach einem Klo macht und außerdem die einstimmig ernannte Karaoke-Queen numero uno ist.

 

Wir kehren dem Westen nun also vorerst den Rücken zu und freuen uns auf den Atlantik und ein bisschen Insel-Hopping in der Karibik. Gar nicht so schlechte Aussichten, wenn man bedenkt, dass Österreich gerade im Schnee versinkt.

Miriam Steiner

09. Februar: Besuch des Ausbildungszentrums CeTech in Chichigalpa

Chica Österreich, alias Chica-Austria ist eine Kooperation Österreichs, welche die Partnerschaft zwischen Nicaragua und Österreich koordiniert. Die NGO strebt eine Verbesserung der Lebensbedingungen der benachteiligten Länder in Zentralamerika an. Chica umfasst die Förderung von Initiativen, Projekten und Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit, welche international kooperieren als auch informieren und bilden. Sie garantiert eine effiziente und rasche Überbringung der Mittel an die Begünstigten und liefert zuverlässige Berichte über die eingesetzten Mittel. Chica-Austria wurde 2009 gegründet.

Bei einem der Partnerorte in Nicaragua handelt es sich um Chichigalpa. Abgesehen von der Arbeit auf den Zuckerrohrplantagen bieten sich kaum Gelegenheiten für die Bewohner von Chichigalpa Geld zu verdienen. Unmenschliche Arbeitsbedingungen kosteten einer Vielzahl von Männern das Leben, teilweise bilden sich komplette Gemeinden aus Witwen und vaterlosen Kindern.

Das Ausbildungsprogramm CeTech ist ein Resultat aus der Städtepartnerschaft Wels-Chichigalpa. Das Programm bietet vor allem marginalisierten Jugendlichen die Möglichkeit sich nach der Grundschulausbildung weiterzubilden. Neben der Grundausbildung von beispielsweise: Schreiben, Lesen, dem Englisch-Unterricht oder auch der sexuellen Aufklärung spezialisiert sich das Projekt auf das Handwerk des Schweißens, die Montage von Solarpanelen und Elektrotechnik sowie auf sogenannte Öko-Öfen. Den Schülern sowie den Mitarbeitern soll ebenfalls ein verbessertes Umweltbewusstsein auf den Weg mitgegeben werden. Das Projekt bietet somit die Möglichkeit ein Fachspezifisches Know-How zu erlangen, welches man sonst nur in León erhalten kann. Mit diesem erlangtem Wissen wird es den Jugendlichen in Zukunft möglich sein dieses Wissen für den Eigenbedarf zu nutzen, zu teilen oder auch anderen eine Dienstleistung anzubieten und sich somit ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Spezifische Ziele des Programms sind es die Jugendarbeitslosigkeit in Chichigalpa zu senken und Fachkräfte für technische Berufe auszubilden. Eine verbesserte Kooperation zwischen allen Chicka Akteuren sowie die Selbsterhaltung des Ausbildungszentrums durch den Verkauf von Öfen nach dem ersten dreijährigen Durchlauf wird ebenfalls angestrebt.

Der Bürgermeister von Chichigalpa stellt das Grundstück zur mietfreien Verfügung. Das Projekt umfasst zwei Klassenzimmer, eine Werkstadt inklusive Ausrüstung, Sanitäre Anlagen sowie einen Essensbereich. Derzeit nehmen 25 Jugendliche an diesem Projekt teil (ausschließlich männlich). Finanziert wird das ganze zur Hälfte von Chica-Österreich (Nicaragua-Komitee Wels) und zur anderen Hälfte von ADA. Das Gesamtvolumen umfasst 200.000€ und ist für das dreijährige Projekt ausgelegt.

Das komplette Team, seien es die Koordinatoren vor Ort oder die Österreichischen Mitarbeiter schienen alle äußerst motiviert. Man merkte, dass viel Zeit und Arbeit ist das Projekt gesteckt wurde. Die Schüler schienen die Initiative völlig zu ergreifen und waren überaus motiviert und tatkräftig bei der Arbeit zu beobachten. Wir hoffen sehr das sich das Projekt durchsetzt und noch viele weitere Jugendliche von diesem Programm profitieren können.

Vulkantour & Strandparty ohne Happy End (8.Februar)

Heute hatten wir unseren freien Tag, an dem die meisten von uns eine Vulkantour mit Sandboarding machten. Bereits um 6 Uhr morgens ging es in Richtung „Cerro Negro“, ein Vulkan, der vor 15 Jahren das letzte mal ausgebrochen ist. Ausgerüstet mit Schutzanzügen und den Sandboards wanderten wir ca. 1 Stunde auf den höchsten Punkt des Vulkans. Gefühlte 200 Bilder und ein Harlem Shake Video später ging es dann endlich mit den Boards den Vulkan hinunter. Hierbei stellte sich der/die ein oder andere mehr oder weniger geschickt an. Manche bevorzugten eher die Slowmotion-Variante.

Verdreckt von oben bis unten sind wir dann nach Las Penitas an den Strand gefahren, an dem wir ein leckeres Abendessen und ein anschließendes Lagerfeuer genossen.

Leider sollte der Abend nicht so toll enden, wie er begonnen hatte. Bereits den gesamten Abend schlich ein Nica in Unterhose herum. Da wir allerdings alle gesellige und nette StudentInnen sind, haben wir uns nichts dabei gedacht. In einem kurzen Moment, in dem die Hälfte von uns kurz an der Bar oder am Meer war, verschwand der ominöse Einheimische….. Samt 2 unserer Handys, einer Kamera und einem Geldbeutel. Ab dann war der Abend leider auch gelaufen. Die Polizei wurde verständigt, der Dieb gefangen, allerdings nur ein Handy und die Kamera wieder gefunden.

Spät nachts sind wird dann endlich wieder am Hostel angekommen und jeder musste über den Schock eine Nacht schlafen….

Sightseeing & Workshop (7.Februar)

Nach einer kurzen Nacht ging es zu einer interessanten Stadtführung durch León. Hier brachte uns unser Stadtführer Wilbert die Geschichte Leóns auf eine sehr persönliche Weise nahe, indem er sehr viel von seinen persönlichen Erlebnissen erzählte. Das Highlight der Führung war der Besuch der Kathedrale, bei der man das Dach besteigen kann und einen wunderschönen Ausblick über die ganze Stadt und die umliegenden Vulkane hat. Hier kamen wir uns vor wie im Himmel – alles war weiß und strahlte.

Am Nachmittag lernten wir dann in unserem Workshop mehr über die Geschichte und Entwicklung Nicaraguas und brachten unsere Gedanken in Gruppenarbeiten auf Plakaten wieder. Themen, die wir diskutierten, waren „Autonomie“, „Gemeinschaften“, „Integration und Migration“ und „Medien“.

Anschließend ließen wir den Abend gemeinsam beim Sonnenuntergang mit einem Nica Libre (unsereins kennt es unter „Cuba Libre“) auf einer Dachterrassenbar und Essen von Straßenständen ausklingen .

Ersterkundung Leóns

Die ersten Tage begannen in León. Am ersten Tag besuchten wir die UNAN, die Universität von León, und lernten über die Struktur und das Leben der Uni. Nachdem der Direktor sich und die Universität vorgestellt hat, haben wir uns in Sitzkreisen mit den Studierenden von León zusammengesetzt und tauschten uns über das Leben an der Universität aus. Die Gespräche waren sehr interessant. In Nicaragua sind die ErstsemestlerInnen erst 17 Jahre alt. Die Studienzeit im Grundstudium beträgt 5 Jahre. Das Masterstudium zusätzliche 3 Jahre. Um ihr Doktorrat zu machen, müssen die StudentInnen der UNAN ins Ausland gehen. Leider war die Verständigung mit ihnen nicht so einfach, da die StudentInnen kein Englisch sprechen können und wir somit immer eine/n ÜbersetzerIn brauchten. Englisch lernen ist in Nicaragua sehr teuer und daher gibt es auch kaum jemanden an der Pazifikküste, der/die Englisch spricht. In Nicaragua gibt es, wie bei uns, verschiedene Stipendien, welche für Studienkosten und Unterkunft aufkommen. Was uns am meisten schockiert hat, ist die Art und Weise der Unterbringung. Eine Studentin erzählte uns, dass sie sich mit 30 anderen einen Schlafraum teilen muss. Dort stehen Stockbett an Stockbett und jede/r hat einen Kleiderschrank. Privatsphäre und in Ruhe lernen ist daher nicht wirklich möglich. Auch gibt es für 30 Leute nur ein Badezimmer. Daher müssen sich die StudentInnen, wenn sie ins Bad möchten, erst anstellen. Ein Blick in solch einen Schlafraum hat unser Bild, welches vorerst eher positiv überraschend war, wieder verschlimmert.

Anschließend hatten wir eine kurze Führung über das Universitätsgelände.

Am Nachmittag haben wir noch das Loro Trips Büro in León besucht, welches unseren kompletten Trip geplant hat. Hier lernten wir einiges über Städtepartnerschaften und nachhaltiges Reisen.

Abends haben wir das Nachtleben Leóns erkundigt und der/die ein oder andere hat die südamerikanische Liebe (aus Argentinien) genossen.

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